Geothermie – Eine Chance für die Wärmewende?

Geothermie ist in Zeiten des Klimawandels ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Wärmeerzeugung und trägt somit zum Gelingen der Wärmewende bei. Der Gebäudesektor ist für einen erheblichen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich, weshalb nachhaltige Lösungen dringend benötigt werden. Eine nahezu CO2-neutrale Energie- und Wärmeerzeugung trägt nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern reduziert auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
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Welche Lösungen gibt es für eine klimafreundliche Wärmeerzeugung?

Es gibt verschiedene Technologien, die eine klimafreundliche bis hin zur CO2-neutralen Wärmeerzeugung ermöglichen. Eine besonders vielversprechende Lösung ist die Geothermie. Geothermie nutzt die Wärme aus dem Erdinneren zur Energiegewinnung und bietet ein enormes Potenzial für die Wärmewende in Deutschland. Bis 2045 könnte sie etwa 40 Prozent des Wärmebedarfs decken. Doch trotz dieser vielversprechenden Aussichten wird die Technologie in der Praxis zu selten genutzt und trägt derzeit nur zu einem Bruchteil zur Wärmeversorgung bei.

Welche Vorteile bietet die Geothermie?

  1. Höchster Effizienzgrad aller erneuerbaren Energien: Geothermieanlagen erreichen einen sehr hohen Wirkungsgrad, was sie besonders effizient macht.
  2. Positive CO2-Bilanz: Die Nutzung von Erdwärme verursacht kaum CO2-Emissionen und trägt somit erheblich zum Klimaschutz bei – insbesondere dann, wenn die Wärmepumpen mit grünem Strom betrieben werden.
  3. Konstante und sichere Wärmezufuhr: Unabhängig von Wetterbedingungen liefert Geothermie kontinuierlich Wärme.
  4. Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Durch die Nutzung von Erdwärme kann der Bedarf an fossilen Brennstoffen reduziert werden.
  5. Geringe Heizkosten: Nach der Installation sind die Betriebskosten für Geothermieanlagen vergleichsweise niedrig.
  6. Wartungsarm und langlebig: Geothermieanlagen sind robust und haben eine lange Lebensdauer.
  7. Abschreibung: Die Investitionskosten können in der Regel über 25 Jahre abgeschrieben werden.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Nutzung von Geothermie?

  1. Hohe Anfangsinvestitionen: Die Installation von Geothermieanlagen erfordert hohe Anfangsinvestitionen, die sich jedoch langfristig amortisieren können.
  2. Geotechnische Risiken: Vor der Installation sind umfangreiche geotechnische Untersuchungen (z.B. oftmals Probebohrungen) notwendig, um die Eignung des Standorts zu bestätigen.
  3. Behördliche Genehmigungen: Die Nutzung von Geothermie erfordert behördliche Genehmigungen, die den Prozess verzögern können.
  4. Regionale Einschränkungen: Nicht alle Regionen sind für die Nutzung von Geothermie geeignet, insbesondere Gebiete mit felsigem oder instabilem Boden.

Wie funktioniert oberflächennahe Geothermie?

Ein besonders vielversprechender Ansatz ist die oberflächennahe Geothermie, bei der geschlossene Rohrsysteme in Bohrlöcher (oftmals um die 100 Meter) Tiefe verlegt werden. Das Wasser (oder auch Sole – salzhaltiges Wasser) in diesen Rohren nimmt die Wärme aus dem Untergrund auf und wird an der Oberfläche mittels Wärmepumpen auf die benötigte Temperatur gebracht. Diese Methode ist besonders geeignet für Gebäude, die sowohl Wärme- als auch Kältebedarf haben, da die im Winter entzogene Wärme im Sommer zu Kühlzwecken zurückgeführt werden kann, was zur Vermeidung von Eisbildung beiträgt und die Effizienz der Anlage erhöht. 

Welche Nachteile hat die oberflächennahe Geothermie?

  1. Hohe Anfangsinvestitionen: Die Installation von Geothermieanlagen kann teuer sein, insbesondere die Bohrungen und die Installation der Wärmepumpen.
  2. Geologische Einschränkungen: Nicht alle Böden sind für die oberflächennahe Geothermie geeignet. Felsige oder wenig mit Wasser gesättigte Böden können die Installation erschweren oder unmöglich machen.
  3. Platzbedarf: Für die Installation der Rohrsysteme wird ausreichend Platz benötigt, was in dicht bebauten Gebieten problematisch sein kann.
  4. Behördliche Genehmigungen: Die Installation erfordert oft umfangreiche Genehmigungsverfahren, die zeitaufwendig und kostspielig sein können.
  5. Effizienzverlust bei falscher Nutzung: Wenn die Anlage nicht korrekt dimensioniert oder betrieben wird, kann es zu Effizienzverlusten kommen.

Wie funktioniert tiefe Geothermie?

Tiefe Geothermie nutzt die Wärme aus größeren Tiefen, oft mehrere Kilometer unter der Erdoberfläche. Hierbei werden Bohrungen durchgeführt, um heißes Wasser oder Dampf aus tiefen geologischen Schichten zu fördern. Dieses heiße Wasser oder der Dampf kann direkt zur Beheizung genutzt oder in einem Kraftwerk zur Stromerzeugung eingesetzt werden.

Unser Engagement

Wir, die ecobuilding AG, haben das Potenzial der Geothermie als wichtigen Teil einer nachhaltigen Bauwirtschaft früh erkannt. Wir planen und implementieren Geothermie sowie weitere nachhaltige Energie- und Wärmeversorgungslösungen in unseren Immobilienprojekten. Besonders die oberflächennahe Geothermie treiben wir entschieden voran, da sie überall dort eingesetzt werden kann, wo die geologischen Gegebenheiten passen und die Wirtschaftlichkeit erwiesen ist.

Ist Geothermie eine nachhaltige Lösung für die Zukunft?

Bei günstigen Bedingungen in der Geologie und bei Konzeption von Wärmepumpenkonzepten überwiegen die Vorteile der Geothermie deutlich. Mit ihrer hohen Effizienz, positiven CO2-Bilanz und der Fähigkeit, unabhängig von fossilen Brennstoffen Wärme zu liefern, stellt sie eine vielversprechende Technologie für die Zukunft dar. Zudem verursacht diese Technologie keinen Lärm und stellt keine sichtbare ästhetische Einschränkung dar. Geothermie könnte somit eine Schlüsselrolle in der nachhaltigen Energieversorgung und der Wärmewende in Deutschland spielen. Wir bei der ecobuilding AG sind stolz darauf, diese Technologie in unseren nachhaltigen Immobilienprojekten zu integrieren und so einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.